Daniel holt Bronze bei der Jedermann DM Straße

20160625_194646(1)

Daniel Roth landet bei der ersten offiziellen Deutschen Meisterschaft der Jedermänner im Straßenrennen auf dem Podium und sichert sich mit Platz 3 die Bronzemedaillie. Nach einem sehr schnellen Rennen über knapp 95Km und 800Hm musste er sich nach 02:14h im Zielsprint nur Kai Niemann und  Ricardo Schlemonat zu schlagen geben, welcher letztlich neuer deutscher Meister wurde.

Im hessischen Städchen Nidda richtete der BDR, parallel zu den Profiveranstaltungen, dieses Jahr zu ersten Mal ein Straßenrennen aus in dem der deutsche Meister der Jedermänner gekürt wurde. In drei Altersklassen (Elite 18-35 / M1: 36-45 / M2: 46-99 sowie Damen) wurde der neue deutsche Meister gesucht. Teilnehmen konnte jeder, der sich in der Lage fühlt bei so einem Rennen mitfahren zu können und jeder der seit 3 Jahren keine BDR-Lizenz mehr besitzt. Hierdurch ergab sich eine interessante Konstellation, da viele Jedermänner eine Lizenz besitzen und diese Veranstaltung somit mehr in Richtung „echte Hobbyfahrer“ ging. Über Sinn- oder Unsinn einer solchen Veranstaltung wurde im Vorfeld viel über die Medien und in Internetforen diskutiert – jedoch ist jeder Schritt des BDR in Richtung Hobby-/Breitensport m.E. ein guter Schritt. Ausserdem ist die Abwesenheit von Lizenzfahren nicht automatisch eine „Garantie“ für ein langsamens oder anspruchsloses Radrennen (wie der Rennschnitt eindrucksvoll beweist…) im Gegenzug bekommt man von einer Kunststoffkarte mit einer Lizenznummer drauf nicht automatisch schnelle Beine – der Fehler liegt also im System – aber diese Diskussion sollte nicht Teil diese Beitrags werden 🙂 .. Zum Rennverlauf:

Bei recht feuchten und wechselhaften Bedingungen stand ich am vergangenen Samstag zusammen mit rund 300 anderen Fahrern in DSC_6005der Startaufstellung. Nebenbei bemerkt: keine Trekkingräder oder ähnliches zu sehen… rasierte Beine und der sanfte Duft nach Aufwärmöl wohin man sah und roch… Nachdem der Start aufgrund einer Ölspur auf einer Abfahrt um 60 Minuten verschoben wurde waren alle recht nervös. Das machte sich auch direkt nach dem Startschuß bemerkbar – es dauerte diese Mal rund 24 Sekunden bis zum ersten mal die 50km/h auf dem Tacho standen. Der Kurs war (zumindest für einen Kalmitverwöhnten Pfälzer) recht flach. Die Runde hatte 24Km mit rund 200Hm die sich auf 2 kleine Anstiege verteilten. Der erste mit rund 1,6Km und im Schnitt 5-7% Steigung, der zweite rund 1Km lang um mit 3-5% eher flach. Alles in allem kein wirklicher Berg – und auch nicht selektiv genug um hier die Entscheidung zu suchen.. denke ich. In meinem Rennen war die Strecke 4x zu umrunden. Die ersten Kilometer waren sehr hektisch, das Tempo entsprechend hoch. Da keine nenneswert großen Teams am Start waren, fuhr fast jeder auf eigene Rechnung. Ich hielt mich immer im vordere Drittel des Feldes auf und wartet auf den ersten Anstieg um mal zu sehen was passiert. Dort angekommen, pDSC_6077assierte nicht viel – ausser das übliche – keiner wollte so richtig fahren, also mach ich es und führe das Feld kontrolliert über die ersten Buckel. An diesem ersten Anstieg fallen bereits die ersten Fahrer hinten raus. Es folgen eine Reihe Ausreißversuche die aber immer sehr stark vom Feld kontrolliert werden. Keiner schafft es wirklich weiter als 400-500m vor zu fahren. Nachdem wir die Runde 1 mit einem 44er Schnitt beendeten, wurde es etwas ruhiger. Die zweite Runde war deutlich langsamer. Am Anstieg versuche ich mit einem weiteren Fahrer das Tempo zu forcieren, doch es entsteht kein Loch.. ich fahre wieder zurüDSC_6084ck und warte ab. In Runde merkt man bereits das viele Fahrer erneut etwas nervös werden. Ich selbst denke auch, dass ich es nicht auf einen Massensprint ankommen lassen will und spreche mich mit einem anderen Fahrer ab, am Berg anzugreifen. Gesagt getan: Ich ziehe das Tempo am Fuße des Anstiegs stark an. Mein Kollege fährt mit, fällt aber recht bald wieder raus. Ich entscheide mich auch wieder rauszunehmen, denn für ein Solo ist es noch zu weit..Mist! Denke ich als just in dem Moment 2 Fahrer an mit vorbeifahren, ich ziehe mit und eine weitere Fahrer aus dem Feld kommt mit – wir kommen weg, es entsteht sofort ein recht großes Loch. Perfekt! – Denke ich und schreie die Kollegen auf dem höchsten Punkt an-> Durchziehen Männer!

DSC_6132Die Gruppe funktioniert sehr gut und wir fahren einstimmig Vollgas. Zu viert gehen wir also auf die letzte Runde und von den Verfolgern keine Spur. Wir arbeiten gut zusammen und fahren kontrolliert über den ersten Anstieg. Am zweiten Hügel versuche ich nochmal wegzufahren, werde aber auf der Abfahrt wieder eingeholt. Nach der Einfahrt nach Nidda, biegen wir geschlossen auf die ca. 400m lange Zielgerade ein. Da ich mich für den schlechtesten Sprinter halte versuche ich ab ca. 300m das Ding von vorne zu fahren, das ging auch fast gut, allerdings muss ich ca 30m vor dem Ziel aus dem Sattel und verliere leider noch knapp 2 Positionen… Trotzdem bin ich mehr als zufrieden… absoluter Wahnsinn – Platz 3 bei einer DM, was will man mehr!

Insgesamt eine sehr schöne Veranstaltung! Gute Orga, wenn auch etwas Chaotisch hier und da.. Aber etwas Profiluft schnuppern und selbst mal sagen können: ich bin bei einer DM mitgefahren!

Mehr Infos gibt es HIER , Ergebnisse sind HIER zu finden.