RSC beim Sulzbacher MTB Bergzeitfahren

sulzbach02Das ist das Schöne: Man fährt nichtsahnend zu einem Rennen, und trifft … auf die weiß-schwarz-blau-roten Trikots des RSC Neustadt. So auch diesmal in Sulzbach-Malsch. Als Sabine und Christian von der Besichtigungsrunde zurückkommen, bauen Johannes und Holger gerade ihre MTBs zusammen …

sulzbach01Das Sulzbacher MTB Bergzeitfahren ist eigentlich ein reiner Bergsprint, denn in 13 – 30 min. (je nachdem …) hat man die 5,2 km und 250 Hm geschafft.
Der Start erfolgt im 30-Sekunden-Takt von einer Startrampe, dann geht´s von Pflaster direkt in eine Schotterkurve, die man nicht zu schnell nehmen darf. Anschließend heißt es 200 m Full spead ahead und Schwung mitnehmen, denn man biegt in die erste und insgesamt auch direkt in die steilste Rampe ein.

 

Vor meinem Bericht die RSC-Ergebnisse:
Sabine Emunds    2. Platz Seniorinnen 1   20:19 min
Johannes Rauch   4. Platz Senioren 1  14:50 min (Sieger 2013)
Holger Kratz         7. Platz Senioren 1   16:28 min
Christian Mayer   5. Platz Senioren 2   19:31 min

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Fazit
Das Sulzbacher MTB Bergzeitfahren ist eine nette kleine Veranstaltung ohne viel Schnickschnack, dafür mit guter Organisation, hervorragenden Maultaschen mit Kartoffelsalat und selbstbackenen Waffeln. Und natürlich mit der Startrampe für professionelles Zeitfahrfeeling. Und – wichtig für alle Lizenzler – mit BDR-Anmeldung.
Übrigens: Wer beim Sulzbacher MTB Rennen mit einem Crossrad fährt, erhält eine Zeitstrafe (weil MTB = Reifenbreite laut WB MTB mind. 1,5 Zoll).

Mein Bericht
In weniger als 1 Minute nach dem Start befindet man sich also in dieser Schotterrampe … Nachdem man sich nicht bis kurz vor dem Start warmfahren kann (Start ist inmitten eines kleinen Volksfestes des örtlichen Männergesangsvereins), musste mein Puls in 1 Minute von Ruhe (50) auf Gib alles (180), was er mir sehr übel nahm. Ebenso meine Oberschenkel, die nach 2 Minuten schon superknallhart waren.

Mit dem Gefühl, jetzt gleich tot vom Bike zu fallen, geht es stetig bergan. Nach 5 Minuten wird es etwas flacher, Puls und Muskeln kommen zu sich. Die Freude darüber, den Vorderman gerade überholt zu haben, beflügelt, auch wenn der vielleicht höchstens 10 war, und macht das Rennen zu einem Jagdrennen. Da vorne ist der nächste, und das ist sogar ein ausgewachsener Fahrer … also los, 20 Watt mehr.
Schwupps, schießen gleich zwei meiner Hintermänner mit einem Affenzahn an mir vorbei. Pedelecs? Nein, nur gut trainiert und 20 Kilo leichter. Na gut, in der irgendwann kurz vor dem Ende kommenden Abwärtspassage hole ich das wieder raus. Runter bin ich immer schnell.

Nach endlosen 3 km aufwärts dann endlich ein Flachstück. Hier habe ich mir auf der Besichtigung großes Blatt und lockere 45 km/h verordnet. Der Wille ist da, aber das Fleisch schwächelt. Es bleibt das mittlere Blatt (ja, ich fahr noch Triple an Alu) und es werden nur 32 km/h.
Jetzt die Abwärtspassage. Von der Anstrengung etwas angschlagen, gerate ich in einer Rechtskurve leicht aus der Ideallinie und ins Dickicht. Den letzten Anstieg zum Ziel wollte ich eigentlich mit gedämpfter Feder voll im Stehen hochknallen. Leider knallt jetzt gar nichts mehr. Dafür pfeift es in der Lunge und den Ohren.
Das Ziel. Auf dem letzten Loch passiere ich die Ziellinie, und nach genau 30 Sekunden ausgiebigem Ausfahren muß ich mich erstmal auf eine Bank setzen. Wie kann man hier nur in 12:59 hochfahren ?? Mit meinen 19:31 bin ich auch sehr zufrieden.
Nächstes Jahr fahren wir hier bestimmt wieder. Mein Puls freut sich schon.